aus
http://homberg.blog.de/2006/09/04/tacka_...l_punkt~1089560Homberg – 21 Uhr + 21,6° am Freitagabend. Viele Jugendliche tummeln sich auf der Augustastraße beim Augusta-Kiosk. Sie haben Spaß, direkt neben der neuen Polizeiwache. Aus den Häuserblocks in der Umgebung hört man lautes Singen, oder ist es Grölen?
Freitag, das war auch der letzte Tag von Schwimmmeisterin Carmen S. Sie wurde nach Walsum zwangsversetzt, so hat es Frau Elsner, die Personalchefin der städtischen Betriebe entschieden (Wirtschaftsbetriebe Duisburg).
Carmen S. war bei den Homberger Badegästen sehr beliebt. Sympathisch, hilfsbereit und freundlich kennen sie die Schwimmer. Bei der Aqua-Aerobic hat Carmen S. gutgelaunt für die richtige Motivation gesorgt. Und demokratisch war sie auch, wenn es um die Abstimmung ging, ob der variable Schwimmbeckenboden auf Tief- oder Flachwasser eingestellt werden sollte.
Herzhaft gab es auch immer mal wieder eine ehrliche Antwort, wenn sie Personal bat, ebenmal irgendwo mit anzupacken und sie dann hörte: „Das steht nicht in meinem Arbeitsvertrag!“
Einseitig wurde das ihrer Personalchefin Elsner gesteckt. Elsner thront am Schreibtisch; was in den Bädern wirklich läuft, das weiß sie nicht. Um 17 Uhr ist Feierabend.
Carmen S. war jahrelang Schwimmmeisterin im Kombibad Homberg, kennt jeden Absperrhahn, alle Pumpenschalter, bückte sich maleben bei ihrer Runde ums Freibad, um ein Grasbüschel aus den Plattenritzen zu ziehen Wer wird jetzt daran erinnern, dass abends die Alarmanlage angestellt wird?
Eigeninitiative ist für Carmen S. selbstverständlich (homberg.blog.de berichtete).
Carmen S. ist eine vorbildliche Mitarbeiterin der Wirtschaftsbetriebe Duisburg, die Kunden zieht. Ihre Personalchefin Elsner, eine ehemalige Altenheimleiterin, entwickelt sich eher zum Kundenschreck.
Vergangene Woche war die Saisonbesprechung des Kombibad Homberg. Bei Vorschlägen zu mehr Kundenservice verschließt Elsner die Ohren. Von längeren Öffnungszeiten bei intelligenter Personaleinteilung will sie nichts wissen.
Früher war es normal, dass jedeR im Bad mit anpackte, um alles in Schwung zu halten. Die Elsner wehrt sich, die Arbeitsverträge den Anforderungen anzupassen und zuckt gleichgültig mit den Schultern, wenn stundenlanges Däumchendrehen angesprochen wird.
.