An der Nase herumgeführt Bürgerverein Haesen und Bürgernetzwerk Homberg fürchten, dass das Gelände des SV Haesen an der Halener Straße bebaut und damit eine wertvolle Grünanlage zerstört wird
VON JOSEF POGORZALEK Ein „Filetstück" Hombergs soll ohne Not zerstört werden: So sieht es der Bürgerverein Haesen Gerdt, der sich gegen eine mögliche Bebauung des Geländes am Sportplatz des SV Haesen (Halener Straße) auflehnt. Jetzt haben die Proteste einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Mitglieder des Bürgervereins und des Bürgernetzwerks Homberg nutzten eine Versammlung der SPD im AWO-Heim an der Ehrenstraße, um ihr Anliegen vorzubringen und Flugblätter zu verteilen. Vor zwei, drei Jahren hatte die SPD den Plan ins Spiel gebracht, um dem SV Haesen / Hochheide zu helfen. Der Sportverein verfügt über zwei Sportanlagen, die auf städtischem Grund liegen: Eine in Hochheide an der Rheinpreußenstraße und eine an der Halener Straße in den Haesen. Beide Anlagen müssen dringend erneuert werden - wofür allerdings das Geld fehlt. Die Idee war nun die: Eines der Sportgelände wird verkauft und der Erlös dazu verwendet, die andere Sportanlage aufzupeppen. Als Modell diente der Bau des PCC-Sta-dions durch das Bauunternehmen Tecklenburg.
An der Nase herumgeführt Laut SPD-Bezirksfraktionschef Hermann Grindberg ist noch gar nicht klar, welche der Sportanlagen aufgegeben wird. Dem Sportverein sei dies egal - Hauptsache er kriegt eine vernünftige Anlage. Die Stadt prüfe zurzeit, was möglich sei. Der Bürgerverein Haesen geht jedoch davon aus, dass die Entscheidung für die Bebauung der Anlage in den Haesen bereits gefallen ist. „Wir werden an der Nase herumgeführt", sagt Norbert Bernsdorf vom Vereinsvorstand. So liege es auf der Hand, dass das in einem Grüngürtel liegende Areal in den Haesen für Investoren attraktiver ist als die Rheinpreußenstraße. Tatsächlich gibt es bereits Vorentwürfe für eine Bebauung in den Haesen, die jetzt bei der Hautversammlung der CDU Homberg aufgetaucht sind. CDU-Chef Manfred Hartl betont allerdings, dass diese Entwürfe nicht akzeptabel seien: „Die dargestellte Bebauung war viel zu eng. Wir wollen eine möglichst offene Bebauung auf möglichst großen Grundstücken." Hochwertige Einfamilienhäuser schweben den Politikern vor. Doch die Bürger bezweifeln, dass sich dies realisieren lässt: „Es liegt im Interesse jedes Investors, kleinräumig zu bauen", sagt Bernsdorf.
Abgesehen davon: Der Bürgerverein betrachtet das Gelände an der Halener Straße als wertvolles Naherholungsgebiet, das gar nicht zugebaut werden sollte. Neben dem Sportplatz gibt es dort einen Bolzplatz und einen Spielplatz. Letztere würden erhalten und nur versetzt werden, versprechen CDU und SPD. Aber der Bürgerverein bleibt skeptisch. „Wenn es dem Sportverein ganz egal ist, welcher Platz aufgegeben wird, dann sollen sie doch an der Rheinpreußenstraße bauen", sagt Bernsdorf. Doch da hat er wohl die Rechnung ohne den Investor gemacht.
INFO Kritik am Sportverein (pogo) Laut Manfred Hartl (CDU) ist es inzwischen fraglich, ob der Ausbau einer Sportanlage des SV Haesen Hochheide ohne weiteres durch den Verkauf der anderen „gegenfinanziert" werden kann. Aus Kreisen des Bürgervereins wird inzwischen auch Kritik am Sportverein laut. Die Anlagen hätten nicht so verfallen müssen, so heißt es, wenn der Verein sich besser darum gekümmert hätte.
Mein Antrag an die BV der soeben in die Post gegangen ist. Gleichzeitig senden ich Ihnen die Presserklärung meiner Partei zu.
Gruß
Roland Busche ● Bergstrasse 9 ● 47199 Duisburg
Ich stelle für die Sitzung der Bezirksvertretung Homberg/ Ruhrort/ Baerl am 21.4. 2005 folgenden Antrag :
Die Bezirksvertretung Homberg/ Ruhrort/ Baerl bittet den Rat der Stadt der Stadt Duisburg das Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplanes für den Bereich zwischen Uettelsheimer Weg, Halener Straße dem Verbindungsweg zwischen Halener Straße und Schwarzer Weg nicht weiter zu betreiben bzw. abzubrechen. Die Bezirksvertretung bekundet hiermit ihren Willen den Sportplatz des SV Haesen, der im südlichen Teil des Geltungsbereiches liegt nicht zu bebauen.
Begründung : Dem Beschluss der Bezirksvertretung vom 11.11. 2004 lag die Absicht zugrunde die geplante Mauer auf dem Grundstück Uettelsheimer Weg 105 zu verhindern. Da diese Mauer genehmigt worden ist, ist der Aufstellungsbeschluss hinfällig geworden. Der BV ist es ein Anliegen eine geordnete städtebauliche Entwicklung sicherzustellen, die Fehler aus dem Bau der Hochäuser an der Ottostraße sollten sich nicht wiederholen, darum erfolgte der Beschluss in der Absicht zum Wohle des Stadtbezirkes zu handeln. Die Konsequenzen aus dem Beschluss vom 11.11. wurden jedoch nicht ausreichend bedacht. Es lag nicht in der Absicht des Beschlusses Jugendlichen den Spielraum zu entziehen.
Presseerklärung
PDS – OL will den Sportplatz des SV Haesen erhalten
Die PDS-OL will den Sportplatz an des SV Haesen retten. „ Ich werde den Antrag stellen den Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan rückgängig zu machen, da die Mauer, die mit dem Beschluss verhindert werden sollte jetzt gebaut wird“, so PDS- OL Bezirksvertreter Roland Busche. Gleichzeitig soll betont deutlich werden, „der Sportplatz bleibt erhalten“. Busche revidiert damit seine eigene Entscheidung in der BV Sitzung vom 11.11.2004. „Diesem einstimmigen Beschluss lag die Absicht zugrunde eine geordnete städtebauliche Entwicklung sicherzustellen. Die Fehler aus dem Bau der Hochhäuser an der Ottostraße sollten sich nicht wiederholen, darum erfolgte der Beschluss in der Absicht zum Wohle des Stadtbezirkes zu handeln. Die Konsequenzen aus dem Beschluss vom 11.11. wurden jedoch nicht ausreichend bedacht. Es lag nicht in der Absicht meiner Entscheidung SportlerInnen den Freizeitraum zu entziehen. „ Ich hoffe, dass die Mehrheit der KollegInnen in der BV dies ähnlich sieht, „man muss Fehler auch revidieren können“, hofft der Sozialist auf eine Mehrheit für seinen Antrag. Gleichzeitig kritisiert Busche die Verwaltung, die als einzige Möglichkeit zur Verhinderung der Mauer den Aufstellungsbeschluss empfohlen hat. Bereits in der Sitzung der Bezirksvertretung wurde darum gebeten mehr Informationen zu bekommen, damit Bauvorlagen verständlicher geprüft werden können, erinnert sich Roland Busche an die Bitte aus den Kreisen der SPD.
In Antwort auf:… Sportplatz des SV Haesen retten. „Ich werde den Antrag stellen, den Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan rückgängig zu machen, da die Mauer, die mit dem Beschluss verhindert werden sollte, jetzt trotzdem gebaut wird.“
Gleichzeitig kritisiert Busche die Verwaltung, die als einzige Möglichkeit zur Verhinderung der Mauer den Aufstellungsbeschluss empfohlen hat.
Ja – wer das Nov. 2004-Protokoll der Bezirksvertretung aufmerksam liest, erkennt: Das seit 2002 entwickelte Projekt sollte (mindestens) „kalt“ durchgezogen werden – mit Unterstützung aus der Verwaltung.
Unsere Politiker jammern, wie sie von der Verwaltung vorgeführt werden.
Das ist eine Herausforderung für den CDU-Ortsverbandsvorsitzenden Dr. Hartl, der sich gern an früher erinnert.
„Ja – wie war´s denn damals mit dem Qualitätsmanagement?" Ist das was für unsere Bezirksverwaltung?
Ich bedauere generell die mangelnde Qualitätskontrolle der Administration, die hier bei dem Bebauungsprojekt Haesener Sportplatz deutlich wird.
die Kritik von Ulrich ist nicht unberechtigt. Ich vermag nicht zu entscheiden, ob das Projekt hinterrücks "durchgezogen werden sollte, damals war ich noch nicht in der BV. Fakt ist jedenfalls das wir dauernd mit Bauproblemen konfrontiert werden, die wir im Prinzip in seinen Dimensionen nicht immer beurteilen können. Das geht allen BezirksvertreterInnen in allen Bezirken so.
Ich muss Herrn Busche recht geben. Für den Neueinsteiger ist es oft sehr schwer Anträge und Beschlußvorlagen richtig einzuschätzen. Sie werden bewußt sehr verklausuliert auf den Tisch gebracht. Da wären dann eigentlich die "Alten Hasen" gefragt. Aber, wenn die an dem Deal mitgestrickt haben, fragt sich jeder, wem nützen sie, "die alten Hasen", dann noch?
Bestätigt im Grund meine Forderung, die sollen alle nicht solange an ihren Sitzen kleben. Es macht eben doch ein Stück korrupt. Wer lesen kann, ist im Vorteil!
In Antwort auf:Naja - das ist wohl mittlerweile ein Thema für die Boxbude - oder?
Es fällt schwer, Beschiss gesondert zu behandeln. Das hat was aber mit Hygiene und unserem Wunsch nach einer neuen Umwelt zu tun, meine ich. Wir brauchen wieder das Vertrauen und Mitbürger, auf die man sich verlassen kann!
Aus dem Flugblatt „Stadt im Grünen welkt“: Keine Bebauung des Haesener Sportplatz!
Politiker, wir wollen ehrliche Antworten!
Manche Politiker der Bezirksvertretung sind von der Verwaltung getäuscht worden. Letztlich beten die Homberger Bürger für die Erleuchtung der irrgeleiteten Politiker auf dem Weg zur Wahrheit.
Öffentlich haben den Irrglauben bekannt:
In Antwort auf:Die nächste Sitzung der Bezirksvertreter ist am 21. April.
Welche öffentlichen Bekenntnisse der Bürgervertreter gibt es?
: für die Bebauung (Grünflächen sollen verspielt werden)
Es ist halt Wahlkampf - für SPD Zeitungen berichtet die WAZ/NRZ noch relativ viel über andere Ereignisse als SPD Themen. Ich denke der Druck muss von aussen kommen, d.h. Aktionen vor der BV ankündigen. Ich habe diverse Male die Rote Karte des Monats verteilt, wer wäre wohl der Favorit ? Das ist eine schnelle und pressewirksame Aktion.
Es ist schon erstaunlich aus welchem Blickwinkel ein und dieselbe Sache dargestellt werden kann. Besonders, wenn der WAZ-Redakteur auf der Sitzung des SPD-Ortsvereins nicht anwesend war.
Verspäteter Artikel der WAZ vom 09.04.2005
Gutachten zur Platzwahl wird heiß ersehnt
"Bürgernetzwerk" schürt in den Haesen Aufregung. Hilfe für Verein vorrangig.
Beschlossen ist noch nichts, aber das "Homberger Bürgernetzwerk" schürt die Aufregung um das Sportgelände in den Haesen. "Ein Grüngebiet in der Größe von drei Fußballplätzen soll mit Luxus-Einfamilienhäusern bebaut werden," steht auf dem in diesen Tagen unter die Leute gestreuten Flugblatt. Die ins Netzwerk verstrickten Mitglieder um den Internisten Dr. Ulrich Müller wittern Verrat: "Dahinter stecken alle Parteien der Bezirksvertretung Homberg". Und sie geißeln alle künftigen Überlegungen: "Das ist Spekulation mit grünen Groß-Grundstücken in Homberg. Leeren Wohnraum gibt es in Homberg genug. Homberg soll die ,Stadt im Grünen´ bleiben."
Dem Postulat des Netzwerks, in das auch der Werbering verstrickt ist, "Politiker, wir wollen ehrliche Antworten !" werden sich die Parteien nicht verschließen. Nur: Für die gibt es noch keine Grundlage. In Absprache mit dem Spielverein Haesen/ Hochheide soll bekanntlich versucht werden, eine vernünftige Platzanlage mit zwei Spielflächen herzurichten. Bislang müssen sich die 460 Freizeitsportler des vor elf Jahren aus dem TuS 08 Hochheide und FC Grün-Weiß Haesen hervorgegangenen Clubs mit zwei ziemlich herunter gekommenen Anlagen bescheiden - der in den Haesen und der an der Rheinpreußenstraße. Um an genügend Geld für die Sanierung wenigstens eines Platzes zu gelangen, soll der andere zur Bebauung freigegeben werden. Darauf hat sich die Bezirksvertretung weitgehend verständigt.
Welcher das sein wird, ist noch völlig offen. Die Politiker warten gespannt auf das Gutachten der Verwaltung, das Fragen der Machbarkeit und Finanzierung klären soll. Welches Grundstück ist wozu besser geeignet, wie ist die Untergrundbeschaffenheit, womit lässt sich der bessere Preis erzielen, welche Lage ist für potentielle Investoren attraktiver - das sind nur einige Fragen, die in der Expertise beantwortet werden sollen, bevor die Politiker überhaupt den Prozess der Meinungsbildung einläuten können. Möglicherweise wird das Papier zur nächsten Sitzung des Bezirksparlaments am 21. April vorgelegt.
Ergebnisse der Befragung
Das Bürgernetzwerk, das sich selbst als "informelle, überparteiliche und dem Gemeinwohl im Duisburger Stadtteil Homberg verpflichtete Initiative engagierter Bürgerinnen und Bürger" ausweist, will unterdessen die Bürgerbefragung vorstellen, die Studenten der Uni Duisburg-Essen durchgeführt haben. Am Donnerstag, 14. April um 19 Uhr gibt es im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in den Haesen einen ersten Zwischenbericht.
Hinweis: Sobald sie als Mitglied angemeldet sind, können sie antworten oder ein neues Thema eröffnen !
Die Termine der regelmäßigen Bürgertreffen erfahren sie unter: http://www.homberger-buergernetz.de
Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden
: für die Bebauung (Grünflächen sollen verspielt werden)
Offline